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Synagoge - Michelbach / LückeDie ehemalige Synagoge in Michelbach/Lücke ist eine der ältesten noch erhaltenen Synagogen in Württemberg. Sie ist ein wahres Kleinod und ein sichtbares Zeichen für die Geschichte der jüdischen Gemeinden in Hohenlohe. Der „Förderverein Synagoge Michelbach e.V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, an diese Geschichte zu erinnern, das christlich-jüdische Gespräch zu fördern und Kenntnisse des Judentums zu vermitteln. Ein wesentlicher Punkt der Arbeit ist auch die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus mit seinen schrecklichen Folgen für Juden in Deutschland. Damit verbunden ist die deutliche Absage an jegliche Form von Antisemitismus. Jedes Jahr kommen zwischen 900 und 1400 Besucher in die Synagoge.
Sie ist eine typische Landsynagoge mit Walmdach. Die Synagoge, auf Griechisch „Haus der Zusammenkunft”, diente als Haus des Gebets, des Lernens und der Versammlung. Sie ging damit über eine rein gottesdienstliche Nutzung weit hinaus. In ihr wurde gefeiert, es wurden Probleme miteinander besprochen oder Texte auswendig gelernt. Bis heute werden Synagogen auch „Schul” genannt.
Außen an der Synagoge
Am Türrahmen befindet sich eine „Mesusa“, eine kleine Messingrolle, sie enthält das jüdische Glaubensbekenntnis „Schema Israel“ – „Höre Israel“, das sich in 5. Mose 6,4-9 findet.
Hier wurde unter einem Hochzeitsbaldachin, der das künftige Haus symbolisierte, auf das Wohl angestoßen und „auf das Leben“ getrunken, hebräisch „Lechajim“ und dem Ehepaar viel Glück „masel tow“ gewunschen. Eine andere, sehr schöne Deutung, ist, dass der Bräutigam daran erinnert wird, dass die Seele seiner Frau so zerbrechlich ist, wie das Glas. Er soll seine Frau achten und beschützen.
Die 3 Buchstaben bedeuten, „Herr, tue meine Lippen auf“ dann folgt „Gebäude, Haus der Versammlung“. Am Schluss finden sich die hebräischen Worte „liphrat qatan“, das bedeutet „nach der kleinen Zählung“. Aus diesen Hinweisen ergibt sich das Jahr der Erbauung 1757.
Am Toraschrein befindet sich der Toravorhang, hinter dem der Toraschrein ist. Davor befinden sich das Podium – „Bima“ und das Pult – „Almemor“. Da die Synagoge innen komplett zerstört war, wurde diese Inneneinrichtung nach einem alten Bild von 1932 restauriert. Die 2 vorgeschrieben Kerzen, hier symbolisiert durch die Leuchter und das ewige Licht sind Zeichen für Gottes Anwesenheit.
Die gewundenen Säulen sind eine Erinnerung an die Wolkensäule und Feuersäule während der Wüstenwanderung.
Hier fand die rituelle Waschung vor dem Gebet statt. Eine symbolische Handlung auch dafür, den Alltag hinter sich zu lassen. Die Empore war für die Frauen bestimmt. Ursprünglich war der Zugang extra von außen angelegt.
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